Die 130 Mitarbeiter sind bis auf weiteres von der Arbeit freigestellt, der Geschäftsbetrieb wurde mit sofortiger Wirkung eingestellt. Das wirtschaftliche und politische Umfeld habe sich durch die aufgrund der Ukraine-Krise verhängten Sanktionen sehr stark verändert, teilt das Unternehmen mit. Der russische Investor habe daher seine langfristig ausgelegten Ziele, das deutsche Unternehmen im europäischen Markt zu etablieren und mittelfristig den russischen Markt als zusätzliches Potential aufzubauen, als nicht mehr erreichbar eingestuft. Geänderte Gesetze in Russland machten es unmöglich, Busse aus deutscher Produktion in Russland zu vertreiben. Zusätzlich habe sich die Finanzsituation durch den eingebrochenen Rubelkurs und die in Russland extrem hohen Zinskosten derart negativ ausgewirkt, dass der Firma durch den Gesellschafter keine liquiden Mittel mehr zur Verfügung gestellt werden könnten.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Erfurter Rechtsanwalt Harald Hess bestellt. Wie der MDR Thüringen berichtet, geht Hess davon aus, dass Göppel Bus etwa vier Millionen Euro benötigt, um die Produktion wieder aufnehmen zu können. Der Insolvenzverwalter sieht jedoch laut MDR momentan keine großen Chancen, erneut einen Investor zur Rettung des Unternehmens zu finden. Schon bei der Insolvenz zuvor sei dies schwer gefallen und die Verhandlungen hätten mehrere Monate gedauert.
2013 hatte die russische Industrieholding Kirovsky Zavod mit Hauptsitz in St. Petersburg die Göppel Bus GmbH übernommen. (ah)