Nach dem tödlichen Busunglück auf der Autobahn 4 bei Erfurt vor einem Jahr steht der Termin für den Prozess gegen den Busfahrer fest. Die Hauptverhandlung am Amtsgericht Weimar beginnt am 23. Februar, wie dessen Direktorin Carolina Brauhardt auf Anfrage mitteilte. Der 36 Jahre alte Mann aus Österreich muss sich wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung vor dem Schöffengericht verantworten. Er soll am 30. Oktober 2015 auf der A4 (Eisenach-Dresden) einen Lastwagen mit überhöhter Geschwindigkeit überholt haben, der Bus kippte um. Ein vierjähriger Junge in dem Bus starb.
In dem Fahrzeug saßen Schüler, Lehrer und Betreuer einer evangelischen Schule im sächsischen Annaberg-Buchholz. 59 Jugendliche und fünf Erwachsene wurden verletzt. Mehr als 20 Menschen erlitten schwere Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft Erfurt hatte im Frühjahr Anklage gegen den Busfahrer erhoben. Dieser wurde bei dem Unfall leicht verletzt.
Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft wirft das Gutachten eines Sachverständigen dem Fahrer Fehlverhalten vor. Er soll mindestens für sechs Sekunden vom eigentlichen Verkehrsgeschehen abgelenkt gewesen sein. Der 36-Jährige hatte laut Staatsanwaltschaft ausgesagt, dass er sich an das Unfallgeschehen nicht erinnern könne. Für das Verfahren vor dem Amtsgericht Weimar sind vorerst drei Verhandlungstage eingeplant. (dpa)