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bdo-Konjunkturumfrage 2024/2025: Touristik im Aufwind, Sorgen im ÖPNV

24.03.2025 11:15 Uhr | Lesezeit: 2 min
Gruppenreisende im Reisebus
Entspannung in der Bustouristik: Die Zahlen liegen mittlerweile wieder über Vor-Corona-Niveau. Dafür bereitet die unzureichende Finanzierung im ÖPNV den Busunternehmen Sorgen
© Foto: gbk - Gütegemeinschaft Buskomfort e.V

Der bdo hat die neusten Zahlen und das Trendbarometer zur Busbranche präsentiert. In der diesjährigen Konjunkturumfrage, die zugleich die 20. des Bus-Verbandes ist, zeigen sich erhebliche Unterschiede zwischen den Bereichen Bustouristik, Fernlinie und ÖPNV.

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In der Bustouristik setzt sich der Positivtrend des letzten Jahres grundsätzlich fort. Fünf Jahre nach der Pandemie haben die Zahlen sogar das Vor-Corona-Niveau überholt. Die allgemeine Geschäftslage wird von drei Viertel der Befragten als gleichbleibend positiv oder sogar günstiger angegeben. Nach den zwei vergangenen Boomjahren konnte nochmals knapp die Hälfte der Unternehmen ihren Umsatz steigern. „Die sehr gute Entwicklung im Bereich Bustourismus zeigt eindeutig auf, wie sinnvoll und wichtig die Corona-Hilfen in einer Extremsituation wie der Corona-Pandemie waren. Die gezielte Unterstützung der Bustouristik hat dem Busmittelstand durch die Krise geholfen und sichert damit heute vielen Menschen, die sich keine teure Flugreise leisten wollen oder können, das umweltfreundliche Reisen mit dem Bus.", so Christiane Leonard, bdo-Hauptgeschäftsführerin.

Schlechtere Lage für Busunternehmen im ÖPNV

Dennoch zeichnet sich eine Abschwächung der Erwartungen ab. Bei allen Kennzahlen – Geschäftslage, Umsatz- und Gewinnentwicklung – ist ein leichter Anstieg negativer Rückmeldungen zu verzeichnen.

Im ÖPNV setzt sich der bestehende Negativtrend fort. Die Hälfte der Betriebe berichtet von einer unveränderten Lage und knapp ein Drittel von einer nochmals ungünstigeren Entwicklung.

Auch für das Jahr 2025 gehen 40 Prozent der Betriebe von einer schlechteren Geschäftslage aus. Als Grund geben die Unternehmen die unzureichende Finanzierung des ÖPNV an. Obwohl die Betriebe hohe Investitionen in die Antriebswende und den Ausbau ihres Angebots tätigen müssen, würden zirka zwei Drittel der Busunternehmen zusätzliche Mittel zunächst für die Erhaltung der Bestandsverkehre einsetzen. Darüber hinaus geben 19 Prozent der Unternehmen an, dass sie in 2025 Teile ihres ÖPNV-Angebots einschränken müssen.

Durchwachsene Stimmung im Fernbusverkehr

Beim Fernbusverkehr zeigt sich ein durchwachsenes Bild. Für 2025 erwarten 13 Prozent der Betriebe eine günstigere Entwicklung und 38 Prozent eine ungünstigere Geschäftslage. 

Segmentübergreifendes Kernproblem bleibt nach wie vor der gravierende Fahrpersonalmangel, was die Sonderabfrage nochmals eindeutig belegt hat. Ganze 81 Prozent der Betriebe befürchten, dass die Anzahl der fehlenden Fachkräfte in den nächsten zwölf Monaten noch weiter zunehmen wird.

Bereits heute ist mehr als die Hälfte des Fahrpersonals über 55 Jahre alt. Die Anzahl der Rentenabgänge und der neu zu besetzenden Stellen steigt daher massiv an. Die Folge: 83 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie die Rentenabgänge nicht mehr nachbesetzen können. Hauptursachen für die unzureichende Nachwuchsgewinnung ist zum einen der in allen Branchen bestehende Fachkräftemangel. Zum anderen ist der Berufszugang enorm bürokratisch. Grund sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die in Deutschlandüber das EU-Recht hinausgehen. Dies hat zur Folge, dass die deutsche Busfahrausbildung im europäischen Vergleich erheblich langwieriger und teuer ausfällt. Auch die Anwerbung von Fahrpersonal im Ausland scheitert nach Angaben der Busbetriebe an den bürokratischen Hürden. Derzeit geben lediglich 28 Prozent der Unternehmen an, dass sie Fahrpersonal aus dem Ausland beschäftigen.

Um dem Fahrpersonalmangel wirksam entgegenzuwirken, befürworten 89 Prozent der Busunternehmen eine Senkung der Ausbildungskosten. 67 Prozent wünschen sich eine Reduktion der Ausbildungsdauer. 

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