Das Bus- und Bahnfahren im Raum Hamburg soll künftig günstiger werden. Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) hat deshalb im Bezirk Hamburg-Harburg und im Landkreis Harburg ein Pilotprojekt gestartet, das den künftigen Fahrkartenverkauf und Kundenservice repräsentieren soll. "Vorteil 25" heißt der neue Tarif, der an eine elektronische Kundenkarte, die sogenannte E-Card, gekoppelt ist.
Der Tarif „Vorteil 25“ dürfte ein entscheidendes Argument für die Akzeptanz des E-Ticketing-Projekts bei den Fahrgästen sein. Die E-Card ermöglicht seit 1. Dezember 2011 im Pilotgebiet den bargeldlosen Kauf von Einzel- und Tageskarten für das gesamte HVV-Gebiet zu einem rabattierten Preis. Gegen Zahlung eines monatlichen Grundbetrags von zehn Euro erhalten die Inhaber der Kundenkarte auf jede ihrer gekauften Fahrkarten 25 Prozent Preisnachlass.
Steffen Bork, Projektleiter Elektronisches Ticketing beim HVV, erklärt hierzu: „Das neue Tarifangebot ‚Vorteil 25’ richtet sich an Kunden, die zwar öfter den HVV nutzen, für die sich aber eine Monatskarte oder ein Abonnement noch nicht lohnt. Meist fährt man schon bei zwei Nutzungstagen pro Woche mit dem neuen Angebot günstiger als mit Einzel- oder Tageskarten zum Normaltarif.“ Andreas Rieckhof, Staatsrat der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation betont: „Wir freuen uns, dass wir mit diesem innovativen Projekt im Hamburger Verkehrsverbund starten können. Wegen des zukunftsweisenden Charakters des E-Ticketings für den ÖPNV-Fahrkartenverkauf haben sowohl Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und die Metropolregion als auch der Bund das Vorhaben finanziell gefördert. Mit der neuen Karte und dem neuen Tarifangebot wird die Nutzung von Bus und Bahn im Hamburger Raum wieder ein Stück attraktiver.“
Die Anwendung der elektronischen Karte im Einzelkartenbereich ist nur ein Anfang. Lutz Aigner, Geschäftsführer des HVV: „Mittelfristig werden unsere Kundinnen und Kunden alle Tarifangebote mit dieser Karte nutzen und von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter mit ein und derselben HVV-Karte mobil sein können.“ Außerdem ist in späteren Ausbaustufen die Karte auch in anderen Verkehrsverbünden nutzbar, da die Software auf einem bundesweiten Standard des Verbandes deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) beruht.
An den Vorarbeiten, die für den Start des E-Ticketings im HVV notwendig waren, war unter anderem die ATRON electronic GmbH beteiligt. So mussten die Systeme der Kundenverwaltung von Hamburger Hochbahn AG, DB Vertrieb und S-Bahn Hamburg GmbH technisch erweitert und vernetzt sowie 60 Fahrkartenautomaten und mehr als 300 Bordrechner von Hochbahn, KVG und Buchholz-Bus umgerüstet werden. Des Weiteren wurden zehn HVV-Servicestellen mit der notwendigen Technik ausgestattet.