Wie jüngsten Aussagen der Landesservicegesellschaft (LVS) zu entnehmen sei, werde die Landesregierung an der Westküste Bahnhaltestellen wie den Marschbahn-Halt in Glückstadt sukzessive aufgeben, um die dadurch freiwerdenden Mittel, in diesem Fall 500.000 Euro, unter anderem direkt in die Finanzierung der Stadtregionalbahn zu stecken. „Es war zu erwarten, dass das ,Prestigeprojekt Stadtregionalbahn’ nicht annähernd finanzierbar ist, ohne beim vorhandenen Öffentlichen Verkehr spürbare Kürzungen vorzunehmen. Dass die Katze allerdings so frühzeitig aus dem Sack gelassen wird, damit war nicht zu rechnen. Man muss nicht prophetisch veranlagt sein, um zu erkennen, dass diesem Kürzungsschritt zugunsten der SRB und anderer Reaktivierungsprojekte weitere spürbare Einschränkungen folgen werden, und dann vor allem beim für die Daseinsvorsorge so wichtigen ÖPNV in der Fläche. Angesichts des schon jetzt völlig unterfinanzierten ÖPNV wird es schon in wenigen Jahren auf zahlreichen Überlandstrecken keine Busse mehr geben, die Fahrgäste befördern, auch nicht zur SRB", so Dr. Joachim Schack, OVN-Verbandsgeschäftsführer.
„Es kann nicht sein, dass dieser Tage landesweit neue Bahnstrecken wie die zwischen Rendsburg und Fockbek oder Kiel und Schönberg mit hohem finanziellen Aufwand und überschaubarem Nutzen reaktiviert, aber gleichzeitig vorhandene Bahnhaltepunkte sukzessive aussortiert werden. Statt unsinnige Parallelverkehre zu schaffen, sollten besser die vorhandenen Bahn- und Buslinien so aufeinander abgestimmt werden, dass für die Menschen gerade im ländlichen Raum wirklich ein Mehrwert entsteht. Die SRB wird definitiv auf Kosten des ÖPNV im ländlichen Raum an den Start gehen. Es ist an der Zeit, dieses der Bevölkerung auch ehrlich zu sagen", so Schack abschließend. Zum OVN gehören derzeit 115 private Omnibusunternehmen aus Hamburg und Schleswig-Holstein mit insgesamt rund 1.360 Bussen. (ah)