Denn am Tag vor der Reisemesse für Bus- und Gruppenreiseveranstalter, zu der der internationale Verband der Paketer (VPR) zum 29. Mal einlud, dieses Jahr ins Wissenschafts-- und Kongresszentrum namens" Darmstadtium", gab es am Donnerstag einen neuen "'Branchentalk".

Neu: Branchentalk löst "VPR im Dialog" ab
Zur Auswahl beim "Branchentalk" standen vier interaktive Workshops zu verschiedenen Trend- und Zukunftsthemen, von denen die Teilnehmer zwei nach ihren Interessensgebieten besuchen konnten: Digitalisierung in der Bus- und Gruppentouristik, in der zukünftig kein Weg an künstlicher Intelligenz vorbeiführen wird. Oder die Mitarbeitergewinnung und -bindung gerade auch junger Mitarbeiter in Zeiten des Fachkräftemangels. Es ging aber auch um innovative Reisetrends - und darum, wie den sich wandelnden Bedürfnissen der Gesellschaft mit neuen Angeboten Rechnung getragen werden kann oder um Erfolgsfaktoren im Einkauf von Gruppenreisen in einer sich wandelnden Branche. "Nachkommende Generationen haben einen anderen Background", sagte VPR-Präsident Adriano Matera im Pressegespräch. "Die haben andere Vorlieben, und darauf muss man sich einstellen", so Matera weiter. Es sei ein schleichender Prozess, der über die nächsten Jahre definitiv wichtig sein werde.
Dieses neue Format löste den bisherigen "VPR im Dialog" ab, wie der VPR-Präsident erläuterte. "Wir wollten etwas Neues machen und uns war wichtig, dass wir da mehr Flexibilität reinbekommen" sagte Matera. Angestrebt war ein engerer Austausch zwischen den anwesenden Leistungserbringern der Touristik und den Bus- und Gruppenreiseveranstaltern, der in kleineren Gruppen beim abendlichen Besichtigungsprogramm fortgesetzt werden konnte. Wahlweise ging es mit Stadtführung auf die Mathildenhöhe, zur Brauereiführung ins Darmstädter Bräustübl oder, was von der Organisation etwas aufwändiger und daher besonders war, weil es nicht so einfach ist, dort eine Führung zu bekommen, in die EUMETSAT, die europäische Agentur für meteorologische Satelliten, die Wetter und Klima vom Weltraum aus überwacht, oder das Satellitenkontrollzentrum ESA, das in einem Hochsicherheitstrakt über die zivile Weltraumsicherheit wacht. Spätestens hier bekamen die anwesenden Busunternehmer neue Ideen für ihre nächsten Busreisen. Denn für viele Teilnehmer stand fest, dass das auch für Busreisegäste eine interessante Besichtigung wäre. "Der erste Tag, der einfach komplett erfrischend anders war, hat sich für uns sehr gut angefühlt", sagte Matera.

Der VPR VIP-Treff in Zahlen
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Reisemesse mit 65 Ausstellern im vergleichsweise großen und weitläufigen Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadtium. Zahlen dazu verkündete der VPR-Geschäftsführer Sébastien Beyer: Angemeldet waren 170 Einkäufer von 92 Bus- und Gruppenreiseveranstaltern - etwas mehr als vor zwei Jahren in Bremen (89) und vergangenen Jahr in Brüssel (45), als Streiks zu Anreiseproblemen und damit zu kurzfristigen Absagen führten.
Über das Termintool wurden dieses Jahr 1.072 Gespräche mit den Ausstellern - darunter Leistungserbringer, Destinationen und Paketreiseveranstalter - vorab gebucht, die in 20-minütige Slots eingeteilt waren. "No-shower" gab es nur einen, was angesichts der aktuellen Grippewelle eine sehr geringe Zahl ist. Beyer zeigte sich mit den verkündeten Zahlen daher sehr zufrieden und schlussfolgerte: "Das spricht ja auch für die Veranstaltung, dass es den Teilnehmern wert ist, die Reise hierher auf jeden Fall anzutreten."