Das Gespann, bestehend aus einem zwölf Meter langem Solobus und einem rund zehn Meter langem Anhänger, wird zunächst auf den RegioBus-Linien 840 und 830 zwischen Neustadt und Lutter beziehungsweise zwischen Neustadt und Schneeren verkehren. Die Kombination bietet Platz für insgesamt 180 Fahrgäste (rund 85 im Bus und etwa 95 im Anhänger) und liegt damit über der Kapazität von zwei herkömmlichen Solobussen und ebenfalls über dem Platzangebot eines Gelenkbusses.
Das Fahrzeug ist, wie der Rest der RegioBus-Flotte, mit Niederflurtechnik ausgestattet; Bus und Anhänger verfügen jeweils über eine Rampe. Das Zugfahrzeug liegt mit einer Leistung von 360 PS über der eines herkömmlichen Solofahrzeuges. Über Kameras und einen Bildschirm am Fahrerplatz kann das Geschehen im Anhänger vom Zugfahrzeug aus verfolgt werden. Per Sprechtaste haben die Fahrgäste die Möglichkeit, zum Fahrer Kontakt aufzunehmen. Am Anhänger befinden sich auf beiden Außenseiten ebenfalls Kameras, damit der Fahrer auch beim Einknicken des Anhängers den Überblick behält.
Die Anschaffungskosten für den Anhänger liegen nach Unternehmensangaben bei etwa 180.000 Euro, der Bus kostete rund 280.000 Euro. Die RegioBus Hannover GmbH hat zunächst einen Anhänger und zwei Zugfahrzeuge beschafft, um im Falle einer Reparaturpause flexibel zu sein. Anhänger und ein Bus wurden vom Hersteller Göppel aus Augsburg geliefert. Das zweite Zugfahrzeug kommt von MAN. „Wir erhoffen uns an vielen Stellen positive Effekte für unser Unternehmen“, erklärt RegioBus-Geschäftsführer Georg Martensen. So könnten beispielsweise Kapazitätsengpässe im Schülerverkehr besser aufgefangen werden. In Zeiten geringerer Nachfrage wird der Anhänger abgekoppelt und das Zugfahrzeug ist alleine im Einsatz. „Bewährt sich der Personenanhänger mittel- bis langfristig, sind Einsparungen bei Investitionen im Fuhrpark möglich. Unser Personal kann effektiver eingesetzt und der Kraftstoffverbrauch reduziert werden, was nebenbei zu einer Verbesserung der Öko-Bilanz führt“, betont Martensen. (ah)