Während viele Gläubige beider Konfessionen über die Ökomene-Bestrebungen des Papstes während seines Deutschland-Besuches im Herbst 2011 eher enttäuscht waren, gerät Thüringens Tourismuschefin Bärbel Grönegres geradezu ins Schwärmen: „Meine touristischen Erwartungen zum Papstbesuch in Thüringen wurden in vollstem Umfang erfüllt!“ Die Zahlen bestätigen den Erfolg. Über 90.000 Pilger feierten an der Wallfahrtskapelle in Etzelsbach mit Papst Benedikt. Rund 30.000 Gläubige besuchten die Heilige Messe auf dem Domplatz in Erfurt. Insgesamt waren es rund 150.000 Besucher, davon etwa 5.600 ausländische Gäste, die an diesem Wochenende Thüringen entdeckten. Mehr als 600 Busse brachten die Pilgergruppen aus allen Himmelsrichtungen nach Thüringen. Zur Eucharistiefeier auf dem Domplatz in Erfurt waren mehr als 200 Busse angereist und im Eichsfeld wurde die Autobahn A38 zum Busparkplatz für über 400 Busse, die Pilger zur Wallfahrtskapelle nach Etzelsbach brachten.Aber der Geschäftsführerin der Thüringer Tourismus GmbH war noch ein weiterer Coup gelungen Mit der sogenannten „PapstCard“ gelang es darüber hinaus, zahlreiche Pilger zu einem Besuch in den über 100 teilnehmenden Thüringer Ausflugszielen und Sehenswürdigkeiten anzuregen. Die „PapstCard“ ermöglichte den Besuchern am 24. und 25. September kostenfreien Eintritt bei ausgewählten Partnern und Dienstleistern vom Museum bis zum Erlebnisbad. Beliebtestes Ziel war mit Abstand der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich. Rund 3.000 Pilger nutzten hier den freien Eintritt mit der „PapstCard“. Viel Interesse gab es auch für die Gärten und die Friederikentherme in Bad Langensalza, die Alte Synagoge und das Angermuseum in Erfurt sowie die Toskana Therme in Bad Sulza oder Schloss Friedenstein in Gotha. „Es war ein ereignisreiches Wochenende, an dem sich Thüringen als gastfreundliches Land präsentieren konnte. Die Bilder von Erfurt und Etzelsbach wurden weltweit über die Medien verbreitet und begeisterten Millionen von Zuschauern“, resümiert Tourismuschefin Bärbel Grönegres, der es geradezu vorbildlich gelang, eine religiöse Großveranstaltung sowohl medial als Werbeträger für das Bundesland Thüringen, als auch touristisch für eventuelle künftige Besuche eindrucksvoll zu nutzen.

Lutherdekade und Pilgern in Österreich
Lutherdekade 2017. Thüringen ist nicht nur Papst- sondern auch Lutherland. Hier liegen die Wurzeln des Reformators, der am 31. Oktober 1517 den Grundstein für die Reformation legte, indem er seine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche schlug. Thüringen prägte Luther. Er verbrachte seine Schulzeit in Eisenach, studierte in Erfurt Theologie und übersetzte das Neue Testament auf der Wartburg. Die Reformation legte darüber hinaus auch einen Grundstein für die europäische Musikkultur, vom Gemeindegesang bis zur Hausmusik. Dafür stehen Komponisten wie Bach, Schütz, Telemann und Händel. Es gilt, diese reiche Tradition lebendig zu halten und neue Wege zu erproben. Das zeigt auch das Themenjahr 2012 „Reformation und Musik“ mit seinen vielen Kulturveranstaltungen, Kongressen und Tagungen in Thüringer Städten. Das fünfte Themenjahr der Lutherdekade wurde bereits am 31. Oktober 2011 mit Festgottesdienst und Festvortrag in der Georgen-kirche in Eisenach eröffnet. Das sehr umfangreiche Programm der Lutherdekade zum Thema „500 Jahre Reformation“ steht teilweise schon für die kommenden Jahre fest und ist damit für Gruppen- und Bustouristiker gut planbar. Weitere Informationen unter: http://www.thueringen-tourismus.de http://www.luther2012.de Pilgern in Österreich. Pilgern spricht heute die Sehnsucht von Menschen an, für ein paar Tage den Alltag zurückzulassen und sich für Neues zu öffnen. Die Klösterreich-Klöster in Österreich sind Startpunkt, Zwischenstation oder Endstation von Wallfahrten und Pilgerwanderungen und bieten auch Gruppenreisenden Herberge und Unterkunft. Klöster sind Stationen auf alten Pilgerwegen oder Ziele oder Ausgangspunkte von Wallfahrten wie Stift St. Florian, Stift Rein oder Stift Heiligenkreuz. Bei Wanderungen kann die Kulturlandschaft der Klöster, in der sie eingebettet liegen, entdeckt werden. In Niederösterreich ist der Waldviertler Klosterpilgerweg ein ausgeschilderter Radfahr- und Wanderweg, der die Stifte Zwettl, Altenburg und Geras verbindet. Im Stift Herzogenburg können Pilger in der neuen Pilgerherberge übernachten und am Gebet der Klostergemeinschaft teilnehmen. Ein 44 Kilometer langes Stück des österreichischen Jakobsweges verbindet die Stifte Göttweig und Melk. Entlang des Weges finden sich Säulen mit Texten des berühmten Autors Paolo Coelho. Das Ziel der Via Sacra ist der Wallfahrtsort Mariazell, wo die Stifte Heiligenkreuz und Lilienfeld als wichtige Wallfahrerstationen gelten. Die touristische Vereinigung Klösterreich bietet eine Fülle an historischen Pilger- und Wallfahrtswegen im europäischen Pilgernetz. http://www.kloesterreich.at
Der Jakobsweg und Altötting
Der Jakobsweg, dessen Endziel das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela an der spanischen Westküste ist, gehörte im Mittelalter zu den meistbegangenen Pilgerwegen. Er wurde in den letzten Jahren wiederbelebt und erfreut sich heute europaweit großer Beliebtheit. Sachseln und Flüeli-Ranft gehören neben Einsiedeln zu den wichtigsten Zwischenstationen des offiziellen Jakobsweges durch die Schweiz. Als im 15. Jahrhundert bekannt wurde, dass im Ranft ein Mann im Ruf der Heiligkeit lebte, wollten ihn auch die Jakobspilger besuchen. Bruder Klaus hatte die Gabe, anderen Menschen zuzuhören und mit einfachen Worten raten und helfen zu können. Nach dem Tod von Bruder Klaus wurde für die Pilger das Grab in Sachseln zu einer wichtigen Stätte der Wallfahrt. Es wurde aufgesucht in der Hoffnung auf Heilung bei schlimmen Krankheiten. Eindrucksvoll berichtet bereits 1488 das Sachsler Kirchenbuch von einem Pilger aus Dänemark, der hier geheilt wurde. 1560 wurde in Sachseln eine St. Jakobsbruderschaft gegründet. Seitdem zählt Ranft zu einem der wichtigsten Pilgerorte der Schweiz. http://www.flueliranft.ch Das oberbayerische Altötting ist seit über 1.250 Jahren geistliches Zentrum Bayerns und über 500 Jahre bedeutendster Marienwallfahrtsort im deutschsprachigen Raum. Ziel der jährlich mehr als eine Million Besucher ist die „Schwarze Muttergottes“ in dem vermutlich bereits um 700 errichteten Oktogon der Gnadenkapelle. Gegenüber der prächtig verzierten Altarnische birgt die Gnadenkapelle in kunstvoll verzierten silbernen Urnen auch die Herzen der bayerischen Könige und Kurfürsten, darunter auch die Herzurne König Ludwigs II. von Bayern. Das Wallfahrtsjahr in Altötting beginnt mit der Passions- und Osterzeit und endet mit dem Weihnachtsfest. Unter den jährlich meist an den Sommerwochenenden eintreffenden Wallfahrergruppen sind stets auch zahlreiche, in gebietstypischer Tracht gekleidete Landsmannschaften aus Bayern und seinen Nachbarländern. In prächtigen Festtrachten präsentieren sich die Regionen Oberbayern, Allgäu, Franken, aber auch Kroatien oder Oberschlesien. Umfangreiche Gruppenangebote unter: http://www.altoetting.com