Die Fahrgastzahlen im Gebiet des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) sind in den vergangenen zwölf Monaten weiter gestiegen und liegen wieder auf dem Vor-Corona-Niveau, teilweise auch deutlich darüber, teilten NVV-Geschäftsführer Marian Volmer und NVV-Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Andreas Siebert zur Aufsichtsratssitzung Mitte März mit.
Allein die Fahrgastzahlen im regionalen Busverkehr seien gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 10,3 Prozent gestiegen, so der Verbund. Einzelne, besonders stark nachgefragte Buslinien im NVV-Gebiet verzeichneten sogar einen noch höheren Anstieg der Fahrgastzahlen. Im bundesweiten Durchschnitt lag der Anstieg der Fahrgastzahlen bei 7,3 Prozent. „Damit ist im regionalen Busverkehr des NVV die Nachfragesteigerung um etwa 40 Prozent höher als im bundesweiten Mittel im gesamten ÖPNV“, sagte Carsten Sommer, der eine entsprechende Masterarbeit an seinem Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssystem an der Universität Kassel betreut hat.
„Wir freuen uns über die steigenden Fahrgastzahlen im Busbereich, die zeigen, dass unser Angebot gut angenommen wird”, erklärte Volmer. Dazu kämen noch die Fahrgastzahlen des Eisenbahnverkehrs, die voraussichtlich Mitte des Jahres vorliegen werden. Aber auch hier rechnet der Verbund mit deutlichen Zuwächsen.
Deutschlandticket auch im ländlichen Raum gefragt
Ein Merkmal des vergangenen Jahres ist laut NVV „die Zunahme der Deutschlandticket-Abonnements“. Mit Stand vom 1. Februar 2025 lag die Zahl der Abonnements im NVV-Gebiet bei fast 53.000. „Besonders erfreulich ist, dass mehr als 40 Prozent der Deutschlandtickets von Bewohnerinnen und Bewohnern außerhalb der Stadt Kassel abonniert wurden. Dies zeigt, dass unser Angebot auch im ländlichen Raum attraktiv ist“, so Siebert.
Auch wenn darin nordhessische Klein- und Mittelstädte enthalten sind, ist der Wert durchaus bemerkenswert. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) nennt bei seiner Deutschlandticket-Bilanz durchschnittlich 80 Prozent in den Städten und 20 Prozent auf dem Land. Dies spricht dafür, dass mit dem guten Bus- und Bahnangebot vom NVV, gerade auch im ländlichen Raum, Menschen dazu bewegt werden, den ÖPNV zu nutzen.
Die NVV-Angebotsoffensive „Jedes Dorf – jede Stunde“ sei dabei „zentraler Dreh- und Angelpunkt und hat wesentlich zu den positiven Entwicklungen beigetragen“, so der NVV. „Wir haben unser Ziel, dass jeder Ort mindestens einmal pro Stunde mit Bus und Bahn erreichbar sein soll, fast im gesamten NVV-Gebiet erreicht. Dieses gute Angebot wissen die Fahrgäste zu schätzen“, betonte Volmer.
Die positiven Entwicklungen schlagen sich auch im Ergebnis des NVV-Kundenbarometers 2024 nieder. Dieses zeigt, dass über 76 Prozent der Befragten mit den Leistungen des NVV sehr zufrieden oder zufrieden sind, so der Verkehrsverbund.