Lieferant der neuen Fahrzeuge ist Solaris. Der polnische Hersteller konnte sich in einer europaweiten Ausschreibung gegen mehrere Mitbewerber durchsetzen. Die Stadtwerke München (SWM) haben rund 3,5 Millionen Euro in die Anschaffung der Busse investiert. Grundsätzlich entsprechenden die neuen Fahrzeuge vom Typ „Urbino 18“ den bereits 2008 und 2009 angeschafften Solaris-Gelenkbussen. Sie sind 18 Meter lang, bieten rund 105 Kunden Platz und verfügen über vier Türen, um ein zügiges Aus- und Einsteigen sowie eine bessere Nutzung der Raumkapazitäten zu erreichen. Neu sind der nach Herstellerangaben besonders wartungsfreundliche elektrische Türantrieb (sonst mit Druckluft) sowie die Innenbeleuchtung auf LED-Basis.
Sämtliche Fahrzeuge sind behindertengerecht ausgestattet: Sie verfügen unter anderem über eine Absenkmöglichkeit an der Türseite und eine Klapprampe für Rollstuhlfahrer an der zweiten Tür. Zum MVG-Ausstattungsstandard zählen außerdem eine Klimaanlage, Kameras zur Videoüberwachung und Flachbildmonitore für die Kundeninformation. Außerdem ist jeder der elf neuen Busse – wie die gesamte MVG-Busflotte – mit Partikelfilter ausgestattet. Sämtliche Fahrzeuge erfüllen den EEV-Standard.
Im Laufe des Jahres sollen 41 weitere Busse in Dienst gestellt werden. Dieser massive Ausbau der Fahrzeugkapazitäten ist erforderlich, um den weiter steigenden Fahrgastzahlen gerecht zu werden und die geplanten neuen Linien und Angebotsverdichtungen realisieren zu können. Im Sommer wird zunächst die Auslieferung der zehn neue Buszüge (plus ein weiterer Solobus mit Kupplung) erwartet. Sie sollen spätestens ab dem Fahrplanwechsel erstmals planmäßig eingesetzt werden. Ausgelegt auf hohe Kapazität und schnellen Fahrgastwechsel werden die neuen Fahrzeuge nach derzeitiger Planung gezielt auf den Fahrten mit der stärksten Nachfrage bei den Buslinien 53, 60, 140, 141 und 170 eingesetzt werden. Unter der Woche sollen die Busse grundsätzlich als Gespann verkehren; an Wochenenden, Feier- und Ferientagen bleiben die Anhänger nach jetziger Planung in der Regel im Betriebshof.
Wie erst kürzlich angekündigt, werden zudem rund 30 zusätzliche Busse, zumeist Gelenkbusse, beschafft, um die kurzfristig erforderlichen Zusatzleistungen zum Fahrplanwechsel im Dezember anbieten zu können. Die zusätzlichen Fahrzeuge werden sowohl von den privaten Kooperationspartnern der MVG als auch von der MVG-Muttergesellschaft SWM beschafft. Ferner sind insgesamt circa 60 bis 70 zusätzliche Fahrer erforderlich; diese werden teils bei der MVG, teils bei den privaten Kooperationspartnern eingestellt.
MVG-Chef Herbert König: „Beim Bus sind wir auf der Überholspur unterwegs: Insgesamt werden heuer über 50 neue Busse für das MVG-Netz in Dienst gestellt. Das ist zuallererst eine gute Nachricht für unsere Fahrgäste, denn auf einigen Abschnitten sind wir wegen der steigenden Nachfrage bereits an der Kapazitätsgrenze. Aber auch die Umwelt profitiert: Mehr Bus bedeutet weniger Auto und damit weniger Schadstoffausstoß. Zusätzliche neue Angebote wie der ab Fahrplanwechsel geplante Express-Bus X30 erhöhen die Attraktivität des Busverkehrs weiter. Unsere Busflotte ist ein Leistungsträger und Aushängeschild des ÖPNV in München.“ (ah)