Auch die sechste Runde in den Tarifverhandlungen zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und Verdi ist ergebnislos zu Ende gegangen. „Die BVG ist auch heute angetreten, gute, gemeinsame Lösungen für unsere Mitarbeitenden und das Unternehmen zu finden“, teilte die BVG im Anschluss mit. „Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb es aufseiten von Verdi keinerlei Bewegung gibt.“
Knackpunkt ist das sogenannte Grundgehalt. Verdi war mit einer Forderung von monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten in die Verhandlungen gegangen. Die jüngste Offerte der BVG lag bei stufenweise 375 Euro und 24 Monaten Laufzeit.
Die Arbeitgeberseite stehe für weitere Gespräche zur Verfügung, so die BVG weiter. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 10. April vereinbart. Beide Seiten verhandeln seit Mitte Januar über einen neuen Tarifvertrag für rund 16.000 Beschäftigte. Seitdem hat Verdi den Berliner Nahverkehr viermal weitgehend lahmgelegt.
Verdi hat nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen zu einem zweitägigen Warnstreik am 26. und 27. März aufgerufen. Der Ausstand beginnt mit Betriebsbeginn am Mittwoch, den 26. März, und endet mit Betriebsbeginn am Freitag, den 28. März.
„Die BVG ist auch in der sechsten Verhandlungsrunde ein Angebot schuldig geblieben, das der verantwortungsvollen Arbeit der Beschäftigten gerecht wird und die drastischen Preissteigerungen der letzten Jahre sowie den deutlichen Lohnabstand im bundesweiten Vergleich ausreichend kompensiert“, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt.
Mit dem Scheitern der Verhandlungen startet Verdi zudem am 26. März die Urabstimmung über unbefristete Streikmaßnahmen. Den Vorschlag der BVG, eine Schlichtung einzuleiten, werde man prüfen, so Verdi. Die Gewerkschaft erklärte weiter: „Jetzt ist auch der Berliner Senat gefragt, endlich Verantwortung zu übernehmen und die Finanzierung angemessener Löhne bei der BVG sicherzustellen. Nur so lässt sich eine weitere Eskalation der Tarifauseinandersetzung verhindern.“