Seit dem frühen Morgen kommt es für Fahrgäste im Berliner Nahverkehr wegen eines Warnstreiks erneut zu erheblichen Einschränkungen. Der dritte Ausstand der Gewerkschaft Verdi im laufenden Tarifstreit mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) soll für rund 48 Stunden bis Samstagmorgen laufen. Der Tram-, U-Bahn und Busverkehr steht während dieser Zeit weitgehend still. Lediglich einige von Subunternehmen im Auftrag der BVG betriebene Busse sind weiterhin unterwegs», teilte die BVG mit. Die S-Bahn und der Regionalverkehr wiederum sind nicht betroffen. Auf den Linien S1, S3 und S5 setzte die S-Bahn zusätzliche Fahrzeuge ein, um das Angebot zu erhöhen.
Es ist der dritte und längste Warnstreik in der laufenden Tarifrunde von BVG und Gewerkschaft. Die bisherigen beiden Ausstände dauerten mit jeweils 24 Stunden allerdings lediglich halb so lang. Viele Beschäftigte versammelten sich am frühen Morgen auf den Betriebshöfen der BVG. Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt bezeichnete die Stimmung als kämpferisch. Den Arbeitskampf im Nahverkehr kritisierte die Arbeitgeberseite zuletzt als «völlig unverhältnismäßig». Bei der BVG ist die nächste Verhandlungsrunde für nächste Woche Mittwoch angesetzt. Verdi hat dem Unternehmen ein Ultimatum bis zum 21. März gestellt. Sollte die BVG die Forderungen bis zur fünften Verhandlungsrunde an diesem Tag nicht erfüllen, werde es unbefristete Streiks geben, hieß es. Diesen müssten bei einer Urabstimmung mindestens 75 Prozent der sich beteiligenden Verdi-Mitglieder zustimmen. Die Gewerkschaft fordert für die rund 16.000 Beschäftigten monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt sie ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro. Das jüngste Angebot der Arbeitgeberseite hat die Gewerkschaft zurückgewiesen. Es sah eine durchschnittliche Erhöhung von 17,6 Prozent bei einer Laufzeit von 48 Monaten bis Ende 2028 vor. Zudem sollen die Mitarbeitenden rückwirkend zum 1. Januar 2025 einen Festbetrag von 225 Euro pro Monat erhalten. In den Folgejahren erhöhe sich das Monatsgehalt dann jeweils um 2,5 Prozent.