-- Anzeige --

Tarifkonflikt Baden-Württemberg: Einigung auf Vertrag mit langer Laufzeit

26.02.2025 09:24 Uhr | Lesezeit: 2 min
Demonstrierende Busfahrer in Reutlingen, Baden-Württemberg, neben einem Linienbus
Streiks sind Geschichte. Insgesamt acht Prozent mehr Lohn in drei Stufen gibt es nach für die Busfahrer in Baden-Württemberg (Symbolbild aus Reutlingen)
© Foto: picture alliance/dpa/Fabian Sommer

Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen und die Gewerkschaft Verdi haben sich am Dienstagabend in der fünften Verhandlungsrunde auf einen neuen Lohntarifvertrag und Änderungen im Manteltarifvertrag geeinigt. Was die Paketlösung für die nächsten zweieinviertel Jahre an Verbesserungen für Busfahrer vorsieht.

-- Anzeige --

Seit Ende Januar gab es in Baden-Württemberg Streiks im privaten Busgewerbe, mehrere Gespräche zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) brachten keine Einigung zwischen den Tarifparteien. Das gehört nun seit Dienstagabend für die nächsten zweieinviertel Jahre der Vergangenheit an, denn WBO und Verdi haben sich in der fünften Verhandlungsrunde auf einen neuen Lohntarifvertrag sowie Änderungen im Manteltarifvertrag geeinigt.

Danach erhalten die Arbeitnehmer insgesamt acht Prozent mehr Lohn in drei Stufen - bei einer Laufzeit von 27 Monaten - und zudem in Verbindung mit einer neu einzuführenden betrieblichen Altersvorsorge (bAV), die die privaten Busunternehmen im dritten Jahr nach der Einführung mit weiteren drei Prozent belasten wird.

Die Eckpunkte der Paketlösung sehen folgendes vor:

1. Lohn

Der tarifliche Ecklohn (Lohngruppe 2 Omnibusfahrer KOM, 100 Prozent) wird stufenweise um insgesamt acht Prozent wie folgt erhöht:
+ 3 Prozent ab 01.03.2025,
+ 3 Prozent ab 01.05.2026,
+ 2 Prozent ab 01.01.2027
bei einer Laufzeit von insgesamt 27 Monaten (01.01.2025 – 31.03.2027).

2. Ausbildungsvergütungssätze

Für die Ausbildungsberufe Berufskraftfahrer Bus (BKF), Fachkraft im Fahrbetrieb (FIF) und KFZ-Mechatroniker werden die Ausbildungsvergütungen mit Wirkung ab 1. September 2025 monatlich wie folgt erhöht:
1.200 Euro im 1. Ausbildungsjahr – das entspricht einem Plus von 200 Euro
1.250 Euro im 2. Ausbildungsjahr – das entspricht einem Plus von 75 Euro

3. Betriebliche Altersvorsorge

Zudem wurde die Einführung einer betrieblichen Altersvorsorge in Form der reinen Beitragszusage im Rahmen des Sozialpartnermodells zum 1. Januar 2026 vereinbart. Die gestaffelte Beitragszusage sieht ein Prozent des monatlichen Grundbruttolohns ab dem 1. Januar 2026 vor, zwei Prozent ab dem 1. Januar 2027 und drei Prozent ab dem 1. Januar 2028 - verbunden mit einem verpflichtenden Eigenanteil der Beschäftigten von 0,5 Prozent zum 1. Januar 2026 samt zehn formulierten Eckpunkten (u.a. Erhalt des Anspruches bei Arbeitgeberwechsel, Bestandsschutz für VWL etc.) .

"Hart an der Grenze"

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Horst Windeisen, bewertet den Abschluss und den Verhandlungsverlauf: „Die Höhe des Abschlusses ist hart an der Grenze dessen, was viele Busunternehmen in Anbetracht des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds zu leisten im Stande sind." Die Laufzeit von 27 Monaten gewähre den Unternehmen jedoch Planungssicherheit, was angesichts der ungewissen Zukunft bei Themen wie Deutschlandticket und zunehmenden Finanznöten von Landkreisen und Kommunen dringend notwendig sei. 

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Busfahrer

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


www.omnibusrevue.de ist das Online-Portal der monatlich erscheinenden Zeitschrift OMNIBUSREVUE aus dem Verlag Heinrich Vogel, die sich an Verkehrsunternehmen bzw. Busunternehmer und Reiseveranstalter in Deutschland, Österreich und der Schweiz richtet. Sie berichtet über Trends, verkehrspolitische und rechtliche Themen sowie Neuigkeiten aus den Bereichen Management, Technik, Touristik und Handel.