Mit der Technik „C-ITS“ – das Kürzel steht für „Cooperative Intelligent Transport Systems“- läuft in Frankfurt ein Pilotprojekt, das den Busverkehr effizienter machen soll. Mit der Technologie sollen Verkehrsinfrastruktur und Fahrzeuge – in diesem Projekt Busse mit Ampelanlagen – digital vernetzt werden und der öffentliche Nahverkehr erhält Vorfahrt vor dem Individualverkehr.
„In einer wachsenden Stadt mit zunehmendem Verkehr und immer mehr verschiedenen Verkehrsarten, die sich den begrenzten Straßenraum teilen müssen, ist C-ITS ein schlagkräftiges Steuerungswerkzeug für Effizienz im Verkehr“, sagte Stadtrat Wolfgang Siefert, Dezernent für Mobilität der Stadt Frankfurt am Main. „Um einen Verkehrskollaps zu vermeiden, müssen wir – wie im Masterplan Mobilität definiert – alle Möglichkeiten nutzen, die Attraktivität der nachhaltigen Mobilitätsformen zu steigern. Innovative Technologien, wie wir sie in unseren aktuellen Digitalisierungsprojekten einsetzen, sind wesentlich für eine Umsetzung der Mobilitätswende.“
Das Pilotprojekt startet mit der Metrobuslinie M32. Sie wurde ausgewählt, um auch das Zusammenspiel zwischen Bus, Schiene (U-Bahnlinie U5) und Ampeln zu testen. Neben der Ausstattung von 60 Bussen mit On-Board-Units werden auch 32 Lichtsignalanlagen entlang des Linienweges vom Ostbahnhof über den Alleenring bis zum Westbahnhof umgerüstet.
C-ITS sorgt für Vernetzung der Verkehrsteilnehmer
Bis ins Jahr 2027 soll das Pilotprojekt umgesetzt sein und dann ab 2028 in den Regelbetrieb übergehen. Im Anschluss, so die derzeitigen Überlegungen, soll unter Einbezug von Fördermitteln das Konzept über die ganze Stadt ausgerollt werden. Dem Straßenverkehrsamt, der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und Traffiq ist es Ende letzten Jahres gelungen, für die Ausweitung auf den Busbereich eine Förderung durch die Europäische Union in Höhe von etwa 6,4 Millionen Euro zu erreichen, das sind 50 Prozent der Gesamtkosten.
Die Technologie von C-ITS basiert auf der Vernetzung der Verkehrsteilnehmer, vom Individualverkehr über ÖPNV bis zur Integration von Einsatzfahrzeugen von Polizei und Rettungsdiensten, sowie der Infrastruktur, wie z.B. der Ampelanlagen. Fahrzeuge und Ampeln tauschen sich per Wlan im Sekundentakt aus, gesteuert wird das System über die Verkehrsleitzentrale (IGLZ und LSA-Steuerzentrale) des Straßenverkehrsamtes und die Zentrale Leitstelle der VGF.
Durch den frühzeitigen, umfassenden Datenaustausch soll das Verkehrsgeschehen vorausschauender und präziser gesteuert werden, um einen effizienteren und unfallfreieren Verkehrsfluss zu ermöglichen.