Die im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD vereinbarten Ziele seien eine „entscheidende Weichenstellung“, erklärte der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo). Nun gelte es, die „Umsetzung konsequent voranzutreiben“. Der Koalitionsvertrag sehe „weitreichende Maßnahmen vor, die den Mobilitätssektor in Deutschland fit für die Zukunft machen sollen“, so der bdo weiter. Insbesondere das Deutschlandticket, der andauernde Fahrpersonalmangel, ein umfassender Bürokratieabbau und die nachhaltige Antriebswende würden in den Fokus rücken. Für die Busbranche bringe der Koalitionsvertrag „vielversprechende Impulse“.
Besonders wichtig ist die klare Linie zur Fortführung des Deutschlandtickets. „Es ist ein bedeutender Schritt, dass das Deutschlandticket zukünftig Bestand hat und den Fahrgästen mehr Planungssicherheit bietet. Allerdings muss die langfristige Finanzierung noch abschließend geregelt werden, um eine nachhaltige Perspektive zu gewährleisten“, sagte bdo-Präsident Karl Hülsmann.
Die im Vertrag verankerte Reform der Berufskraftfahrerqualifikation stelle einen zentralen Impuls im Kampf gegen den massiven Fahrpersonalmangel dar. „Eine moderne und praxisnahe Qualifizierung unserer Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer ist unerlässlich, um dem Fachkräftemangel wirksam entgegenzuwirken und die Versorgungssicherheit in der Branche langfristig zu gewährleisten“, sagte Hülsmann. Mit dieser Maßnahme komme ein konkreter Schritt, um die Herausforderungen in der Personalgewinnung nachhaltig zu bewältigen.
bdo begrüßt Erklärung zum Bürokratieabbau
Ein weiterer wesentlicher Fortschritt des Koalitionsvertrags sei die darin erklärte Absicht zu einem umfassenden Bürokratieabbau. „Ein entschlossener Abbau von Verwaltungsaufwand befreit unsere Unternehmen von unnötigen Lasten und stärkt zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche“, zeigte sich Hülsmann auch hier zufrieden. Die Reduktion überbordender Verwaltungsstrukturen ermögliche es, „Ressourcen gezielt auf die Kernaufgaben zu konzentrieren und den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen nachhaltig zu fördern“.
Besonders begrüßenswert sei zudem die „konsequente Ablehnung einer Zwangsquote für emissionsfreie Busse“, zu der Hülsmann erklärte: „Die Förderung klimaneutraler Technologien muss technisch machbar und wirtschaftlich tragfähig sein. Eine pauschale Zwangsquote wäre kontraproduktiv – die Antriebswende gelingt nur, wenn sie sich für Unternehmen langfristig rechnet. Dann geschieht der Wandel von selbst.“
Abschließend fasst Karl Hülsmann den Gesamteindruck des Koalitionsvertrags mit den Worten zusammen: „Die im Vertrag verankerten Maßnahmen markieren einen bedeutenden Schritt in die richtige Richtung. Dennoch bleiben Herausforderungen bestehen, die noch einer konsequenten Umsetzung und gezielten Schärfung bedürfen. Wir fordern die Politik dazu auf, die vereinbarten Ansätze schnell und verlässlich in die Praxis zu überführen.“